Barrierefrei im Internet – was ist das denn?
- Tanja Helm
- 8. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Hast du dich schon mal über winzige Schriften auf einer Website geärgert? Oder über ein Menü, das sich auf dem Handy einfach nicht bedienen lässt? Willkommen im Club. Und genau da beginnt digitale Barrierefreiheit. Ich persönlich finde es lästig, wenn ich die Kontaktdaten auf einer Website richtiggehend suchen muss oder die Struktur der Site nicht logisch aufgebaut ist. Diese Punkte sind beispielsweise mit Barrierefreiheit gemeint.

Ab 28. Juni 2025 wird’s ernst: Das neue Barrierefreiheitsgesetz (BaFG) verpflichtet viele Unternehmen zu einer barrierefreien Website. Doch selbst wenn du davon nicht gesetzlich betroffen bist (weil du zum Beispiel weniger als 10 Mitarbeiter hast oder weniger als 2 Millionen Umsatz machst) – barrierefreies Webdesign bringt auch dir viele Vorteile.
mehr Reichweite
besseres Benutzererlebnis
höhere Kundenbindung
und: Es zeigt, dass du Verantwortung übernimmst.
Nimm dieses Gesetz zum Anlass, deine Website zu checken und deinen Lesern damit eine noch bessere Bedienbarkeit zu bieten. Das bringt dir sicher auch mehr und treue Kunden.
Was bedeutet barrierefrei überhaupt?

Barrierefreiheit heißt: Alle Menschen – mit und ohne Einschränkungen – sollen deine Website gleich gut nutzen können.
Beispiele für Einschränkungen sind:
Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder Farbenblindheit (Rot/Grün-Schwäche)
Blinde Menschen, die Screenreader nutzen
Screenreader wandelnBildschirminhalte auf PC, Laptop oder Smartphone in Sprache oder Braille um und ermöglichen damiteine Online-Navigation
Gehörlose oder hörbeeinträchtigte Menschen
Menschen mit Lernschwierigkeiten
Ältere Menschen (irgendwann gehören auch wir dazu…)
Das Internet hat viele großartige Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung eröffnet. Erst unlängst hat mir eine Immobilienmaklerin erzählt, dass sie ein Haus an ein älteres Paar vermittelt hat, das sie extra auf die große Entfernung des nächsten Supermarkts hingewiesen hat. Den Beiden war das aber gar nicht wichtig, da sie eh „alles im Internet bestellen, das kommt dann direkt zu uns nach Hause“. Das fand ich wirklich spannend. Mitten im Leben stehend und gesund, ist es für uns selbstverständlich, in ein Geschäft zu gehen und das, was wir brauchen, vom Regal zu nehmen. Für Rollstuhlfahrersieht das schon ganz anders aus, manchmal beginnen die Schwierigkeiten schon damit, überhaupt in den Laden zu kommen. Selbst ich musste schon mal jemanden bitten, mir was vom obersten Regal zu holen, weil ich es mit meiner Körpergröße einfach nicht erreicht habe.
Die drei Grundpfeiler barrierefreier Webseiten
Hier die wichtigsten Punkte knapp und übersichtlich erklärt:.
1. Wahrnehmbarkeit
Farbkontraste müssen stimmen
Mindestens 4,5:1 für den Text (das bedeutet, dass die Textfarbe zum Hintergrund einen Kontrast von 4,5 zu 1 haben soll)
Hier ein Link zum Kontrast-Checker
Texte sollen groß genug und skalierbar sein
mindestens 14 Pixel (ich erstelle meine Seiten immer mit 16 Pixel)
serifenlose Schriften sind besser lesbar
Bilder brauchen sinnvolle ALT-Texte (auch für Google wichtig)
ALT-Texte sind Bildbeschreibungen, gerne können auch sinnvolle Keywörter einfließen
Videos bitte mit Untertiteln beziehungsweise Beschreibungen
Audios, wie beispielsweise Podcasts auch mit Textalternative
Animationen und bewegte Inhalte sollen angehalten oder abgeschaltet werden können
2. Bedienbarkeit
Alles sollte auch mit der Tastatur steuerbar sein
Buttons sollten groß genug sein
mindestens 24 x 24 Pixel
Keine blitzenden Animationen
Navigation klar und logisch
Überschriftenstruktur (wichtig für die Navigation)
3. Verständlichkeit
Klare Sprache, kurze Sätze
Keine unnötigen Fachbegriffe
solltest du welche verwenden, dann erkläre sie
Strukturierte Inhalte (H1-H6-Überschriften, Listen, Menüs)
Eingabehilfen bei Formularen
Bei einseitigen Websites (One-Pager): eventuell Inhaltsverzeichnis im Footer (unterer Bereich der Website) anführen
Eigentlich sind es vier Grundpfeiler, der vierte nennt sich „robust“. Hier geht es um die technische Umsetzung. Diesen Teil erspare ich dir, obwohl er ein ganz wichtiger ist. Wenn es dich interessiert, kannst du mich gerne danach fragen.
Raucht dein Kopf? Ich fasse kurz zusammen.
Auch als Einzelunternehmer ist es wichtig, den einen oder anderen Punkt umzusetzen. Alles zusammen ist definitiv eine Herausforderung. Eines ist sicher: Umso barrierefreier deine Webseite ist, desto größer kann deine Zielgruppe sein. Hier meine persönlichen Tipps, die deine Seite auf jeden Fall benutzerfreundlich(er) machen:
Nutze Farben nicht als einziges Unterscheidungsmerkmal
Links auch zusätzlich unterstreichen und fett machen
Achte auf deine Farben, die du auf der Webseite verwendest (Kontrast)
Verwende eine einfache, klare Sprache und verzichte auf Fachchinesisch
Keiner sucht gerne, strukturiere deshalb deine Webseite einfach und übersichtlich
Wende unterschiedliche Überschriften (H1 - H6) an
Verwende für alle Bilder eine genaue Beschreibung (ALT-Texte)
Natürlich lieben auch Google und Suchmaschinen barrierefreie Websites, die sie höher ranken. Sprachausgabegeräte wie Alexa bevorzugen ebenfalls Barrierefreiheit.
Ach ja, dass deine Website auf verschiedenen Geräten (PC, Handy, Tablett) funktioniert und „sicher“ ist (z.B. httpS), davon gehe ich aus… Obwohl, ich lande bei Recherchen immer wieder bei EPU-Seiten, die da großen Nachholbedarf haben!
Klar. Kreativ. Ohne Technik-Overload.

Ich bin deine KreativEnte für praxistaugliche Werbung, die Spaß macht. Wenn du also jemand bist, der eine Website auf der Höhe der Zeit möchte, aber nicht weiß, wie man’s technisch umsetzt – dann bist du bei mir goldrichtig. Und ja – ich bin die Lady mit der lila Ente. 🟣🦆
Ich freu mich darauf, dich kennenzulernen – und gemeinsam Werbung im Netz und in der realen Welt zu machen, die praxistauglich ist und Spaß macht.
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